Musizieren und tanzen: Spaß steht im Vordergrund
Kinder haben von der Geburt an ein großes Interesse an Geräuschen, Tönen, Klängen, die sie selbst erzeugen bzw. denen sie lauschen. Musik bereichert die Lebensqualität und – freue eines jeden Kindes. Sie ist eine Methode, um Stimmungen aufzugreifen und erfahr- und erlebbar zu machen, sowie diese zu verarbeiten. Musik, Musizieren und Musikerziehung fördern die kognitive, kreative, ästhetische, soziale, emotionale und motorische Entwicklung bei Kindern. Das Wiederholen von täglichen gesungenen Liedern im gemeinsamen Erleben schafft Sicherheit im Ausdruck, Melodie und Sprache. Unsicherheiten und Ängste werden durch das Musizieren abgebaut. Musikalische Bewegungs-, Sing- und Kreisspiele fördern das Koordinationsvermögen und die Motorik der Kinder, sowie ein Gemeinschaftsgefühl.
Es entwickelt sich zunehmend ein Glücksgefühl beim Mitsingen bekannter Lieder. Sie haben Freude an der Melodie sowie beim Kennenlernen von Instrumenten Liedern, Melodien, Rhythmen, Tänzen und Kreisspielen. Wir möchten die Begeisterungsfähigkeit fördern, dabei steht der Spaß im Vordergrund. Wichtig ist uns nicht das Ergebnis, sondern der Prozess, den die Kinder ohne Zwang und Druck erleben.
Farbenklänge in der Kirche
Farben kann man nicht nur sehen, man kann sie auch hören und sogar fühlen! Das haben die Kinder der evangelischen Kita Am Park am letzten Freitag im Oktober in der Friedenskirche mit großem musikalischen Einsatz eindrucksvoll bewiesen. Ihre Familien haben sie mit der Aufführung „Die Könige der Farben“ jedenfalls begeistert. Manchem dürfte die Darbietung nicht nur ins Ohr, sondern auch unter die Haut gegangen sein.
Zwei Wochen lang haben sich die 3 – 6-Jährigen unter Anleitung der Rhythmik- und Musikpädagogin Claudia Gschwendtner von der Musikschule Taunus mit dem Thema Farben klangvoll auseinandergesetzt. Im Rahmen dieses Projekts wurde im Kindergarten auch gemalt. So konnte jedes Kind selbst zum Ausdruck bringen, was es mit einer Farbe verbindet oder sie einfach nur auf sich wirken lassen.
Das Konzert der Kinder eröffnete das „sanfte Blau“, das sich akustisch noch zurückhielt. Dafür wurde beim anschließenden „wilden Rot“ um so mehr auf die Pauke gehauen – im wahrsten Sinne des Wortes. Das Gelb wiederum bot mit kleineren Schlaginstrumenten, Fingerzimbeln und Triangeln warme, helle und versöhnlichere Klänge. Bunte Tücher in den Händen der übrigen Kinder unterstrichen das klangvolle Farbenspiel.
Als literarische Vorlage für die Aufführung diente das Buch „Die Königin der Farben“ von Jutta Bauer, das im Kindergarten auch vorgelesen wurde. In der Geschichte erlebt Königin Malwida mit ihren Untertanen „Blau“, „Rot“ und „Gelb“ viele bunte Abenteuer. Ein Streit mit dem Gelb, „das auch zickig sein kann“ und das Einmischen der anderen Farben enden jedoch in einem traurigen und hartnäckigen Grau. Erst die Tränen der verzweifelten Königin bringen die Farben wieder zum Vorschein. „Sie spielten zusammen, bis sie müde wurden. Dann deckte das sanfte Blau alles zu.“ So endet die Geschichte, in der weit mehr als ein farbenfrohes und fantasievolles Spiel erzählt wird und die deshalb auch so berührend ist.
Ein Lied in der Aufführung griff diese Geschichte inhaltlich noch einmal auf.
Claudia Gschwendtner begleitete die Kinder mit ihrer Gitarre zu dem Stück „Jeder Tag hat seine Farbe“ – einer Erkenntnis, der man sich am Ende nur anschließen kann. Erst recht, wenn man erleben durfte, mit wie viel Freude und Überzeugungskraft die Kinder die Farben zum Klingen gebracht haben.